Wohin mit jungen Luchswaisen?

Julchen war die Nummer eins im Juli 2019. Dann kam Karlchen, kurz vorm Verhungern und mehr tot als lebendig. Im Stundentakt bekam er Milch, rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag. Mit Hingabe und tierärztlichem Beistand gelang es, aus einem todkranken, apathischen kleinen Luchs einen wiedererstarkten Jungluchs zu machen. Und weil aller guten Dinge oft drei sind, war das auch diesmal so.

Die Drei hieß Lea. Eine Luchsin hatte ihre zwei Jungtiere in die Nähe eines Dorfs geführt, dahin, wo es Stallhasen und Hühner gab, die viel leichter zu erbeuten waren als Rehe. Dann verschwand die Mutter, wahrscheinlich krank, angefahren oder angeschossen. Sie wurde nie wieder gesehen. Einer der Jungluchse konnte gefangen werden.
Das war Lea.

Die Biologin Dr. Sybille Wölfl baute zusammen mit ihrem Mann ihr Zuhause zur Auffangstation für verwaiste Jungluchse um und übernahm in Ermangelung einer entsprechenden Einrichtung den Job, drei Jungluchse groß zu ziehen. Mit Erfolg, auch wenn das manchmal bis an den Rand ihrer Kräfte ging und nicht unerhebliche finanzielle Mittel verschlang.

Ende Oktober waren die drei Jungluchse kräftig und stabil und konnten zur Vorbereitung auf das Auswildern an eine Wildtierauffangstation in Niedersachsen weitergegeben werden.

Genau so eine Einrichtung brauchen wir auch in Bayern“, sagt Sybille Wölfl. Das Knowhow hat sie. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass sie sich um Waisenluchse gekümmert hat. Diese konnten damals aber in einem Tierpark untergebracht werden, was nun nicht mehr möglich war. In ihrem privaten Zuhause möchte sie das nicht mehr wiederholen. Das war aus reiner Not geboren, um den kleinen Luchsen eine Überlebenschance zu wahren.

Im Jahr 2023 ist es endlich soweit.

Sybille Wölfl freut sich, "dass der Freistaat Verantwortung übernommen hat und dieses Jahr eine Auffangstation für Luchswaisen auf der Fläche des Nationalparks Bayerischer Wald hat errichten lassen."


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