4. Dezember 2021 |
Erneut junger Luchs überfahren |
Am 4. Dezember wurde ein junger, ca. 6 Monate alter Luchs an der Staatsstrasse 2132 bei Bodenmais tot aufgefunden.
Eine vorbeifahrende Autofahrerin sah den Luchs auf der
Strasse liegen und meldete ihn vorbildlicherweise gleich der
zuständigen Polizeiinspektion Viechtach.
Bei der tiermedizinischen Untersuchung
wurde ein Schädel-Hirn-Trauma festgestellt. Der männliche,
knapp 8 kg schwere Jungluchs ist höchstwahrscheinlich beim
Versuch die Straße zu überqueren mit einem Fahrzeug
zusammengeprallt.
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2. Juli 2021 |
Junges Luchsweibchen überfahren |
Am 1. Juli ist eine ca. 6-7 Wochen junge Luchskatze auf der Arberseestrasse von einer Baumaschine überrollt worden als sie ihrer Mutter über die Straße folgen wollte. Das Jungtier muss sofort tot gewesen sein.
Der Unfall geschah an einer Baustelle zwischen Bretterschachten und Arbersee. Offensichtlich verblieb ein zweites Junges oberhalb der Straße und wagte es nicht mehr, die Straße zu überqueren.
Luchsinnen beginnen ihre Jungen im Alter von ca. 6-8 Wochen erstmals längere Strecken (ca. 3-4 Kilometer) mitzuführen, um ihren Aktionsradius ausdehnen zu können. Dabei müssen eine Luchsfamilie zwangsläufig Straßen überqueren. Die jungen Luchse können Fahrzeugbewegungen nicht einschätzen und geraten dabei manchmal unter die Räder. Je schneller gefahren wird, desto größer ist generell die Gefahr für querende Wildtiere.
Ob das zweite Junge, das bei der Straßenüberquerung oberhalb der Straße zurückblieb, seine Mutter wiederfindet, dürfte sich erst herausstellen, wenn es von den installierten Wildkameras in Begleitung der Mutter erfasst wird. Da Luchse auch durch Lautäußerungen kommunizieren, stehen die Chancen ganz gut, dass die beiden wieder Kontakt aufnehmen können.
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11. Mai 2021 |
Internationaler Tag des Luchses am 11. Juni |
In einem Monat ist es wieder soweit: Der internationale Tag des Luchses soll diese heimliche Waldkatze ins Rampenlicht heben und auf die Rückkehr und Gefährdungsursachen dieser streng geschützten Tierart aufmerksam machen.
Der Internationale Tag des Luchses wurde im Rahmen des grenzübergreifenen Luchsprojekts 3Lynx ins Leben gerufen. Seitdem haben sich viele andere Organisationen im In- und Ausland angeschlossen, um mit zahlreichen Aktionen - von Ausstellungen, Vorträgen, Infoveranstaltungen für Schulklassen, Führungen über Veranstaltungen für Familien - den internationalen Tag des Luchses zu begehen.
Angesichts der Corona-Situation werden nur wenige Veranstaltungsformate möglich sein. Nichtsdestotrotz soll dieser Aktionstag stattfinden und sei es nur in virtuellem Format oder einfach mit guten Gedanken für diese faszinierende Katze. |
9. April 2021 |
Luchsbestand in Bayern 2019/2020 |
Für das Monitoringjahr 2019/2020 (Mai 2019 bis April 2020) wurden in Bayern 70 selbständige Luchse sowie 27 Jungtiere nachgewiesen. Von diesen Luchsen waren etwa die Hälfte grenzüberschreitend unterwegs. Abzüglich der Totfunde und der Individuen, die ihren Aufenthaltsschwerpunkt in Tschechien oder Oberösterreich hatten (ca. ein Drittel), belief sich der Bestand am Ende des Monitoringjahres auf 51 selbständige Luchse und 20 Jungtiere.
(s.a. Pressemitteilung des BayLfU)
Unter den selbständigen Luchsen waren 13 reproduzierende Weibchen. Sie und ihr Nachwuchs sind ein wichtiger Gradmesser für die Vitalität der Population. Ihr Bestandstrend ist maßgeblicher als der stark schwankende Anteil an halbwüchsigen (subadulten) Luchsen, die auch zu den selbständigen Luchsen gezählt werden.
Im Monitoringjahr 2017/2018 waren es acht Weibchen mit 15 Jungtieren, im Monitoringjahr 2018/2019 schon elf Weibchen mit 17 Jungtieren. Die Steigerung von 8 auf 11 auf 13 reproduzierende Weibchen liegt vor allem daran, dass einige Weibchen erstmals auch im mittleren und vorderen Bayerischen Wald Fuß fassen konnten.
Bei den selbständigen Luchsen entwickelte sich der Bestand von 26 (48) im Monitoringjahr 2017/2018 auf 32 (60) im Monitoringjahr 2018/2019 auf nun 51 (70) im Monitoringjahr 2019/2020. Die Zahlen in Klammern geben die Gesamtanzahl der nachgewiesenen Luchse an. Die Zahlen umfassen auch Luchse, die nicht nur in Ostbayern (Bayerischer/Oberpfälzer Wald), sondern neuerdings auch in Nordbayern (Spessart, Frankenwald) oder im Bayerischen Alpenraum nachgewiesen wurden.
Ob dieser positive Trend anhalten wird, ist von der Höhe der menschlich bedingten Mortalität abhängig: dazu zählen Verluste durch Straßenverkehr aber vor allem durch illegale Tötung. Die illegale Tötung ist die Hauptgefährdungs-ursache in fast allen mitteleuropäischen Luchspopulationen.
Ihr Ausmaß ist in Bayern besonders gut untersucht, da mit dem kontinuierlichen Einsatz von Fotofallen das plötzliche Verschwinden insbesondere reviertreuer Luchse schnell offensichtlich wird.
Eine grenzüberschreitende Datenauswertung ergab (vgl. 3Lynx-Monitoringberichte unter InfoMaterial), dass von einem Jahr auf das andere 22% der erwachsenen, territorialen Luchse und 47% der subadulten Luchse auf unbekannte Weise verschwanden. Eine Studie der Universität Freiburg, des IZW Berlin und des WWF aus dem Jahr 2018 geht davon aus, dass in den vergangenen Jahren jeder fünfte Luchs im Bayerischen Wald illegal getötet wurde. Solche Zahlen und Schätzungen erklären, warum die Luchspopulation seit Jahren nicht deutlich wächst.
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3. März 2021 |
Tote Luchsin aufgefunden: Polizei geht von Straftat aus |
Im Gemeindegebiet von Bischofsmais, Landkreis Regen, wurde eine tote Luchsin gefunden. Aufgrund der Art der Verletzungen geht die Polizei von einer Straftat aus. Sie ermittelt nun in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Deggendorf.
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26. Februar 2021 |
Luchsbestand in Deutschland 2019/2020 |
Das BfN veröffentlichte die Ergebnisse der jährlichen Erhebung der Bundesländer für das Monitoringjahr 2019/2020 in einer Verbreitungskarte samt Erläuterung. Insgesamt konnten 125-135 selbständige Luchse und 59 Jungtiere nachgewiesen werden. Darunter waren 32 reproduzierende Weibchen, zu denen Bayern 13 beiträgt, der Harz 15, der Pfälzerwald zwei, Nordhessen und Thüringen jeweils ein Weibchen.
Siehe auch: Pressemitteilung des BfN vom 25.2.2021. |
10. Februar 2021 |
Monitoringberichte für die Bayerisch-Böhmische Luchspopulation |
Im Rahmen des internationalen 3Lynx-Projekts wurde von 2017-2020 weiter an einem populationsübergreifenden Luchsmonitoring gearbeitet. Entlang des deutsch-tschechisch-österreichischen Grenzgebiets wurden auf 13.000 Quadrat-kilometern (!) Fotofallen installiert, um die gefleckten Katzen zu erfassen.
Auf 9.000 Quadratkilometern wurde die sporadische oder dauerhafte Anwesenheit von Luchsen dokumentiert. Insgesamt konnten 119 selbständige Luchse (das sind erwachsene und halbwüchsige Tiere) sowie 66 Jungtiere unterschieden werden.
Diese und weitere detaillierte Ergebnisse sind in zwei englischsprachigen Monitoringberichten dargestellt. Sie umfassen die Zeiträume 2017/2018 und 2018/2019 und sind auf der Website von Interreg Central Europe 3Lynx oder hier unter InfoMaterial herunterzuladen.
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